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Frankfurt/Main (ddp) - Die
WestLB will angeblich risikobehaftete Wertpapiere in eine milliardenschwere
Zweckgesellschaft auslagern. Diese solle ein Gesamtvolumen von 20 Milliarden
Euro haben, sagte eine mit der Situation vertraute Person am Montag der
Nachrichtenagentur Dow Jones Newswires.
Die in einem Bericht der "Rheinischen Post" (Montagausgabe) genannte
Größenordnung von 30 Milliarden Euro sei indes zu hoch gegriffen. Mithilfe der
Zweckgesellschaft wollten die Anteilseigner den Schaden für das Institut
möglichst klein halten.
Nach Angaben des Informanten wurde das Volumen der geplanten Zweckgesellschaft
bei einem erneuten Krisentreffen der WestLB-Eigentümer am Sonntag besprochen.
Bereits in der vergangenen Woche hatten sich die Eigner auf eine Kapitalspritze
von rund zwei Milliarden Euro geeinigt. Allerdings war danach bekanntgeworden,
dass die außerbilanziellen Risiken der Landesbank damit wahrscheinlich nicht
abgedeckt sind.
Die Zweckgesellschaft soll Risiken aus Wertpapieren abschirmen, so dass sie die
Bilanz der WestLB nicht belasten können. Erforderlich ist dies für eine
Zusammenführung der Landesbank mit dem hessisch-thüringischen
Sparkassen-Dachinstitut Helaba, auf die sich die Eigentümer beider Seiten im
Dezember geeinigt hatten. Der Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen, der
85 Prozent der Helaba hält, will die WestLB nur unter Ausschluss der Risiken
mit der Helaba fusionieren.
An der WestLB hält das Land Nordrhein-Westfalen etwa 38 Prozent, während die
beiden Sparkassenverbände in Düsseldorf und Münster mit jeweils gut 25 Prozent
auf die Mehrheit kommen. Im Laufe der Woche war bekannt geworden, dass die
außerbilanziellen Risiken der Landesbank mit der vereinbarten Kapitalspritze
von zwei Milliarden Euro wahrscheinlich nicht abgedeckt sind.
Wann über eine Zweckgesellschaft zur Aufnahme der Risiken von den Eigentümern
entschieden wird, ist noch offen. WestLB-Sprecher Hans Albers sagte, der Bank
sei kein Termin für eine neue Eigentümer-Versammlung bekannt: "Ich wüsste
nicht, dass es da einen Termin gibt." Die WestLB ist durch Fehlspekulationen
und die Auswirkungen der internationalen Finanzmarktkrise tief in die roten
Zahlen gerutscht.
Die WestLB ist durch Fehlspekulationen und die Auswirkungen der internationalen
Finanzmarktkrise tief in die roten Zahlen gerutscht.
Für das Geschäftsjahr 2007 erwartet die drittgrößte deutsche Landesbank einen
Verlust von etwa einer Milliarde Euro. Derzeit hält das Land
Nordrhein-Westfalen etwa 38 Prozent an der WestLB, während die beiden
Sparkassenverbände in Düsseldorf und Münster mit jeweils gut 25 Prozent auf die
Mehrheit kommen.
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Dokument erstellt am 28.01.2008 um 11:19:16 Uhr
Letzte Änderung am 28.01.2008 um 14:44:34 Uhr