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Meine kritische Betrachtung von Doppik aus 2006
Auszug aus http://www.meinepolitik.de/pppentw6.htm :
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5. Wie bei der PPP die Gefahr besteht,
dass sie mit der Einführung der doppelten Buchführung (sog.
Doppik) buchhalterisch die Gewinnerzielung in die öffentlichen
Haushalte einführen wird.
Die geplante Einführung der kaufmännischen Buchführung
bei der Aufstellung der Haushaltsplänen (sog. "Doppik") sorgt wohl
dafür, dass der Wert des öffentlichen Vermögens im
Vergleich zu den Schulden besser erkannt wird. Sie stellt aber hier
schon durch ihre kaufmännische Sicht eine betriebliche Bewertung
der öffentlichen Vermögens in den Vordergrund. Es dürfte
hier aber nicht der betriebliche, sondern es müsste hier der
volkswirtschaftliche Wert (Nutzen), der Nutzen für die
Allgemeinheit, ausschlaggebend sein.
Feststellbar ist bei öffentlichen Gütern eigentlich nur der
Herstellungswert. Einen Verkehrswert gibt es für öffentliche
Güter nicht, da sie (jedenfalls bisher) in der Regel keinen Markt
hatten. Strom- und andere Energiekonzerne, die meist auch Monopole in
privater Rechtsform waren, rechneten meist mit
Wiederherstellungswerten, mit denen man gut überproportionale
Abschreibungen und dadurch Gewinne darstellen konnte. Sie werden wohl
auch dann in den Bilanzen der PPP- Gesellschaften erscheinen.
Die Doppik kann auch dazu verwendet werden, dass bei allen
öffentlichen Dienstleistungen das Gewinnprinzip an Stelle des
Kostendeckungs- Prinzips tritt. Das hätte zur Folge, dass in
Gebührenhaushalten nun mit entsprechend kalkulierten Preisen (an
Stelle von Gebühren) die große Masse der Bevölkerung
für öffentliche Dienstleistungen und für die Nutzung von
öffentlichem Vermögen (öffentlichen Sachen) zur Kasse
gebeten werden kann (z. B. Maut für Straßennutzung).
Beim gesetzlich vorgeschriebenem Offenlegen der Haushaltspläne
können nunmehr auch nur noch kaufmännische bzw.
betriebswirtschaftliche Leute durchblicken. Bürgerinitiativen wie
z.B. "Kommunaler Bürgerhaushalt" (nach der Bertelsmann-Stiftung),
deren Mitglieder wohl meist kaufmännische Buchführung
beherrschen, könnten dann auch ggf. mit wirtschaftsfreundlichen
Argumenten Bürgerbegehren beeinflussen, oder auch dagegen wirken,
wenn es ihnen nicht passt.