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Infos aus Wetterau zur Sparkaase Vogelsbergkreis aus einer Mail vom Internet

Giessener Anzeiger (Wirtschaft) vom 13.05.2005

Wetteraukreis dominiert bei der Sparkassenfusion

Landrat Gnadl nannte vor dem Kreistag Einzelheiten

Michael Giers FRIEDBERG. Wenn die Entscheidungsträger im Vogelsbergkreis bis zuletzt den Eindruck erwecken wollten, die beschlossene Fusion der Sparkassen des Vogelsberg- und des Wetteraukreises sei einigermaßen auf Augenhöhe beider Partner durchzuführen, dann ist dies ad absurdum geführt worden.

Der Wetterauer Landrat Rolf Gnadl (SPD) hat nämlich vor dem Kreistag weitere Fakten bekannt gegeben. Demnach ist die Dominanz der Wetterauer Sparkasse in der künftigen Sparkasse Oberhessen ganz eindeutig. So wird das Anteilsverhältnis in der Einheitssparkasse (es gibt keine Zweckverbandslösung) 74 Prozent für die Wetterau und nur 26 Prozent für die bisherige Sparkasse Vogelsbergkreis lauten. Deutlicher geht es kaum.

Dies, so Gnadl, habe sich aus dem rechnerischen Proporz der Kennzahlen des Sparkassen-Verbandes ergeben.
Im Verwaltungsrat des gemeinsamen Hauses sitzen demnächst nur noch vier Vogelsberger, aber elf Leute aus der Wetterau. Was den Vorsitz in dem Kontrollgremium betrifft, sei das noch Verhandlungssache. Durchaus möglich, dass der Landrat aus der Wetterau als Dauerlösung diesen Part übernimmt, und der Vogelsberger Kollege immer sein Stellvertreter ist.

Ebenfalls in der Diskussion: Ein Zeitmodell im Verhältnis 1:2 oder 1:3. Was bedeuten würde: Zwei oder drei Jahre ist der Landrat des Wetteraukreises Verwaltungsratsvorsitzender, danach jeweils ein Jahr der Landrat aus dem Vogelsberg.
Juristischer Sitz der Sparkasse Oberhessen wird Friedberg sein, wo auch die Führungszentrale mit Vorständen angesiedelt ist. Gnadl: "Etwas anderes kommt überhaupt nicht in Frage." In dem Zusammenhang nannte er die aktuellen Verhältnisse bei der Sparkasse Vogelsbergkreis als abschreckendes Beispiel, weil in Alsfeld und Lauterbach jeweils eigenständig agiert wurde, was unter einem Dach wenig erfolgversprechend sei.

Die künftige personelle Führungsebene bezifferte Gnadl mit "drei bis vier Vorständen." Die beiden amtierenden Wetterauer Direktoren Günter Sedlak und Reinhold Wintermeyer seien gesetzt, Sedlak würde zudem Vorstandschef.

Was auch beinhaltet: Von den drei Vogelsberger Vorständen werden mit Sicherheit nicht mehr alle auf der Kapitänsbrücke Platz finden. Wahrscheinlich bleibt mit dem an Jahren jüngsten Thomas Falk nur noch einer übrig.
Gnadl wollte zudem den Wetterauer Kreisparlamentariern deutlich machen, warum er ohne Unterrichtung der Gremien so schnell handeln musste. Die Negativ-Entwicklung bei der Sparkasse Vogelsbergkreis sei plötzlich an Geschwindigkeit dramatisch vorangeschritten. "Da musste ich ohne zu zögern die Vorwärtsstrategie anwenden."

Immer mehr kristallisiert sich nun also heraus, in welcher Schieflage sich das Geldinstitut im Vogelsberg befindet. Die Bankenaufsicht war offenbar ständig zu Gast, wie früher bei der damals noch selbstständigen angeschlagenen Volksbank Gedern.

So waren am Rande des Wetterauer Kreistags auch erste kritische Stimmen aus CDU-Kreisen zu vernehmen. Man müsse deutliche Zahlen darüber erhalten, welchen "Fußkranken" man sich da einkaufe. Es könne nicht angehen, dass die guten Resultate der Sparkasse Wetterau durch den Zusammenschluss einer Gefährdung ausgesetzt würden.
 
 
 
 
 
 
 

Wetterauer FDP begrüßt Fusion der Sparkassen

So werde ein schlagkräftiges Kreditinstitut geschaffen

WETTERAUKREIS (pd). Die Liberalen im Wetteraukreis begrüßen ausdrücklich die geplante Fusion der Sparkasse Wetterau und der Sparkasse des Vogelsbergkreises. In einer gemeinsamen Erklärung hoben der FDP-Kreisvorsitzende Jörg-Uwe Hahn (Bad Vilbel) und der Vorsitzende der Kreistagsfraktion, Wolfgang Patzak aus Büdingen, hervor, dass mit der Fusion ein schlagkräftiges Kreditinstitut geschaffen werde, das insbesondere als Finanzierungspartner des Mittelstandes in der Region künftig noch erfolgreicher agieren könne.
Natürlich zeige, so die FDP-Politiker weiter, auch die Kreditwirtschaft nicht nur in Hessen, dass kleinere Organisationseinheiten nicht mehr überlebensfähig seien. Die Wetterauer FDP spreche sich aber ausdrücklich für eine Beibehaltung des so genannten Drei-Säulen-Modells aus. Neben den Privatbanken, die sich aus der Versorgung des ländlichen Bereiches und der Privatkunden fast vollkommen herausgezogen hätten, seien die Volks- und Raiffeisenbanken einerseits und die Sparkassen andererseits wichtige Partner. Dies gelte nicht nur für Privatkunden und damit für die Bürger, sondern auch für kleine und mittelständische Unternehmen.
"Deutlich wird auch durch Zusammenschlüsse im Bereich der Volksbanken, dass eine gewisse Größe als vernünftige und rentable Organisationseinheit dringend notwendig ist. Wenn sich darüber hinaus von dem bisherigen Aufbau und Kundenstamm die Sparkassen des Vogelsberges und der Wetterau gut ergänzen, so kann man die Sparkassenvorstände nur zu ihrem Engagement beglückwünschen", stellten Hahn und Patzak weiter fest. Beide erinnerten daran, dass entsprechende Gespräche bereits vor etwa zehn Jahren geführt worden seien. "Damals war offensichtlich die Zeit hierfür noch nicht gekommen!"
Für die FDP sei von besonderer Bedeutung, dass das künftige Institut Sparkasse Oberhessen das viertgrößte in Hessen werde. "Damit haben wir auch einen großen Arbeitgeber und Steuerzahler in unserem Landkreis stationiert, dieses ist ebenfalls ein besonderer Vorteil", so Patzak und Hahn weiter. Die künftige Sparkasse Oberhessen werde leistungsfähiger sein, könne deshalb auch mehr und größere Kredite zur Verfügung stellen. "Damit wird sie auch für größere Mittelständler in der Wetterau und im Vogelsberg möglicherweise die Hausbank werden!"
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Von: Dr. Udo Ornik
Gesendet: Montag, 16. Mai 2005 14:50
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Betreff: INfos aus Wetterau zur Sparkaase Vogelsbergkreis