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Wassermarkt

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Bedenken gegen Privatisierung wachsen

BERLIN (epd). Im Bundeswirtschaftsministerium gibt es Überlegungen, den Wassermarkt für den Wettbewerb zu öffnen. Die Gebietsmonopole der rund 6600 Versorger könnten aufgebrochen werden. Der Hebel hierzu liegt in der Streichung des entsprechenden Paragrafen im Wettbewerbsrecht. Dieser garantiert bislang den Kommunen, dass nur sie innerhalb ihrer Grenzen Trinkwasser verkaufen dürfen. Durch den Wegfall geschlossener Versorgungsgebiete soll die Voraussetzung für effiziente Strukturen geschaffen werden. Kunden könnten mit sinkenden Preisen von der Privatisierung profitieren.

In den Reihen der Koalitionsfraktionen formiert sich indes Widerstand gegen derartige Liberalisierungspläne. Zum Tag des Wassers erinnerte die wasserpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Petra Bierwirth, an die hohe Trinkwasserqualität in Deutschland, die auf die regionale Versorgung zurückzuführen sei. "Wenn wir Wasser nur noch als Handelsware begreifen, ist klar, dass die Unternehmen versuchen, möglichst viel Profit zu schlagen", kritisiert die Politikern. Sie erwartet ein "Rosinenpicken" in den Ballungszentren. In dünn besiedelten Gebieten müsste der Staat weiter für die Infrastruktur sorgen.
 
 

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Dokument erstellt am 21.03.2000 um 20:53:23 Uhr
Erscheinungsdatum 22.03.2000