Pressemitteilung
In einem neuerlichen Schreiben an die Kreistagsabgeordneten der 3 Eignerkreise
der OVAG wiederholt und erweitert die Attacgruppe Alsfeld ihre Forderungen
an die Kreisparlamente.Hintergrund des Briefes sind das Schweigen der Abgeordneten
und die besonderen Aktivitäten der Herren Lipphardt und Schwarz
in ihrer Doppelfunktion als Vorstansspitze der OVAG und Geschäftsführer
der ZOV im Zusammenhang mit der von Attac geübten Kritik zu den Offerten
von OVAG und ZOV,die Wasserver-und Abwasserentsorgung von Kommunen zu übernehmen.
Man habe lange gerätselt über die Hintergründe der ausserordentlich
bedenk-
lichen und aufgeregten Aktivitäten der Doppelfunktionäre
im Zusammenhang mit dem Schreiben von ATTAC vom 9.2.2004. Nun kenne man
die Gründe, so die ATTAC-Gruppe. Die Herren fühlten sich gestört
in der Ab-wicklung ihrer geplanten Geschäfte mit Kommunen bezüglich
der Übernahme der Wasserver-/Abwasserentsorgung, besonders aktuell
in Hirzenhain. Von daher sei die von Rainer Schwarz im Februar öffentlich
begonnene und nun in einem Schreiben vom 2.3.04 an die Fraktionsvorsitzenden
in den Kreistagen fortgesetzte Verunglimpfung von ATTAC zu sehen. Ziel
dieser Aktivitäten sei es, die ATTAC-Gruppe Alsfeld/Vogelsberg als
unglaubwürdig abzustempeln. Dass die OVAG nun im Gewande des ZOV das
Kaufmodell offensiv anbiete, belege einmal mehr, dass man sich mit der
Übernahme der Wasserver- und Abwasserentsorgung von Kommunen ein attraktives
Geschäft verspreche. Schon fast rührend seien die Versuche von
Lipphardt und Schwarz zu verschleiern, dass hinter ihren Anstrengungen
der Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsübernahme die gewinnorientierte
OVAG (ASO) steht. In einer nicht ganz leicht zu verstehenden Rechtskonstruktion
werde der ZOV vorgeschoben, um ein von der OVAG (ASO) gewünschtes
Geschäft zu tätigen. Die Weggabe der Wasserver- und Abwasserentsorgung
an den ZOVbzw. die OVAG (ASO) sei eine formale Privatisierung, so ATTAC
weiter und öffne einer echten Privatisierung Tür und Tor (Verkauf
der OVAG an einen Multi, z.B. RWE). Dies bedeute letztlich endgültig
die Enteignung kommunalen Eigentums, denn hier würden auch keine vertraglichen
Regelungen der Rückübertra-gung helfen, wenn das Geld in den
Kassen der Kommunen fehle. In ihrem Schreiben verwiesen Lipphardt und Schwarz
auf den Zweckverband Abfallwirtschaft Vogelsbergkreis (ZAV) als ein erfolgreich
praktiziertes Modell interkommunaler Zuzammenarbeit. Inzwischen sei dieses
Modell allerdings verkommen zu einem Modell des internationalen Mülltourismus,
wie der Import von italienischem Müll zur Lagerung auf der Deponie
Bastwald erschreckend belege. Dass dieses skandalöse Geschäft
möglich wurde, lasse sich nach Auffassung der Grünen im Vogelsberg
„nur aus den Verpflechtungen des ZAV mit der Firma Schad und den großen
Entsorgern RWE u. a. verstehen, die inzwischen das lukrative Müllgeschäft
in Europa für sich erschlossen haben.“ Ähnliches sei bei der
Übernahme der Abwasserbeseitigung von Kommunen durch die OVAG (den
ZOV) auch möglich. So sei im Abwasserbeseiti-gungsvertrag unter §
1 (5) festgehalten: Der ZOV darf Abwässer benachbarter Ansiedlungen
der Kläranlage zu-führen, sofern die Reinigungskapazität
der Kläranlage nicht erschöpft ist. Die OVAG darf zur Auslastung
der Anlage nach Abstimmung mit dem ZOV externe Abwässer annehmen(die
Vertragsentwürfe sind ab 31.03. unter www.meinepolitik.de abrufbar).
Abschließend heisst es wörtlich in dem Schreiben an die Kreistagsabgeordneten:
„ Stoppen Sie über die Verbands-versammlung des ZOV diese Übernahmeofferten
der OVAG, des ZOV an die Kommunen und sorgen Sie - wenn diese Versammlung
das Parlament der OVAG (also ein Kontrollorgan) sein soll - für eine
Trennung von Ge-schäftsführung des ZOV und Vorstand der OVAG.
Die Doppelfunktion von Herrn Lipphardt und Herrn Schwarz als Geschäftsführer
des ZOV und Vorstandsspitze der OVAG widerspricht jedem demokratischen
Anspruch. Weiter bitten wir Sie dringend, über die Verbandsversammlung
dahingehend zu wirken, dass die OVAG ihre massiven Akzeptanzprogramme einstellt
und die dadurch eingesparten Gelder den Haushalten der Kreise zuge-führt
werden, ebenso die angehäuften Gelder, die zum Kauf der Wasserver-
und Abwasserentsorgung von Städten und Gemeinden vorgesehen sind.
Dies käme den Einzelkommunen insofern entgegen, als die Kreisumlage
spürbar gesenkt werden könnte. Auch bitten wir Sie nochmals dringend,
die OVAG in die ausschliesslich öffentlich-recht-liche Verantwortung
zurückzuholen.“