Zurueck zur Vorseite
Oberhessische Zeitung (Alsfeld) vom 10.06.2005

Landrat Gnadl: keine Hilfebedürftigkeit

VOGELSBERGKREIS (aep). Die helle Aufregung auf politischer Ebene über vermeintliche Negativ-Äußerungen des Wetterauer Landrats zur Entwicklung der Vogelsberger Sparkasse stößt in Friedberg eher auf Unverständnis. Auf Anfrage der OZ versicherte der Wetterauer Landrat Rolf Gnadl gestern jedenfalls deutlich: „Die Äußerung, die Bankenaufsicht gehe da ein und aus, hat es nicht gegeben." Das Wort sei seiner „wohlvorbereiteten Sachstandsvermittlung" vordem Wetterauer Kreistag hinzugefügt worden.

Dabei habe er von der geplanten Fusion berichtet, weil die Kreisgremien durch Indiskretionen davon erfahren hätten und Aufklärung forderten. In jenerlndiskretion auf Vogelsberger Seite habe auch der Grund für die zielgerichtete Eile der Verhandlungen zwischen den Geldinstituten gelegen.

Entgegen den Gerüchten gehe er nicht davon aus, dass die Vogelsberger Sparkasse hilfebedürftig sei - das sei eine Voraussetzung für die Fusion. "Wenn ein Laden angeblich marode ist, und muss saniert werden, müsste man viel Substanz reinstecken", und das wolle man auf Wetterauer Seite nicht. "Unsere Sparkasse hat gerade zum ersten Mal eine Ausschüttung erzielt." Strategisches Ziel der Fusion sei schlicht, gegenüber Konkurrenz aus dem Rhein Alain-Gebiet stärker zu werden. Nächstes Ziel für Verhandlungen sei die Sparkasse Gießen.